ChatGPT sorgt zurzeit für zahlreiche Diskussionen in den Medien. Es wird viel über Einsatzmöglichkeiten und Grenzen dieses Tools diskutiert. Eine nicht unwichtige Frage dabei: Wird Chat GPT demnächst professionelle Schreibende ersetzen? Nun, ich glaube nicht. Zugegeben: Als ich kürzlich ein Fotograf in einem YouTube-Video einen Text erstellen ließ, musste ich schlucken. Der besagte Fotograf vertreibt über seinen Onlineshop verschiedene Produkte für Fotografen. Zum Testen von ChatGPT ließ er eine Produktbeschreibung für einen seiner Bestseller generieren. Und was soll ich sagen? Dieser Text war gut. Richtig gut, sogar. Ich würde sogar behaupten, dass der Text das Niveau von günstigen Texterbörsen überstieg. Aber genau dies ist auch der Knackpunkt: Texte auf diesem Niveau sind von solider Qualität. Nicht mehr und nicht weniger. Großes Potenzial, aber mit EinschränkungenDie Grammatik war korrekt, die Wortwahl durchaus passend und für einen E-Commerce-Text ansprechend gewählt. Was dem Text allerdings fehlte, war die persönliche Note. Das Charisma, das einen guten Text von einem hervorragenden Text unterscheidet. Denn diese gewisse Etwas ist etwas zutiefst Menschliches, das eine KI – bislang – noch nicht abbilden kann. Ich habe großen Respekt vor dem, was dieses Programm leistet. Tatsächlich kann ich mir als Laiin kaum vorstellen, welches tiefgreifende technische Verständnis und welche Raffinesse nötig waren, um ChatGPT zu erschaffen. Für mich steht völlig außer Frage, dass dieses Tool noch am Anfang seiner Möglichkeiten steht – es weist das Potenzial auf, zu revolutionieren. Allerdings bin ich mir sicher, dass dieses Tool, so smart es auch sein mag, in absehbarer Zeit nicht imstande ist, professionelle Textschaffende zu ersetzen. Zumindest nicht, wenn es um bestimmte Textarten geht, die mehr vermitteln sollen als harte Fakten, die mit einem Call to Action garniert werden. Der Faktor Mensch in der KommunikationMeine These: Texte mit Tiefgang sind im Grunde genommen immer auch etwas Emotionales. Denn sie erfordern eine Fähigkeit, die KIs noch nicht erlernt haben: Einfühlungsvermögen. Kommunikation ist mehr als bloße Theorie. Hier ist meine Erfahrung, dass es oftmals die Aussagen zwischen den Sätzen sind, die es zu erfassen gilt, um das, was Menschen kommunizieren möchten, einzufangen und in einem Text aufzubereiten. Um diese Aspekte zu erfassen, braucht es ein offenes Ohr und Intuition. So lange mir von Menschen zurückgemeldet wird, dass ich das, was sie ausdrücken wollen, wirklich verstanden und ausformuliert habe, brauche ich mir voraussichtlich keine Sorgen darüber zu machen, dass ich als Schreibende obsolet werde.
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